Wir hören und lesen immer mehr über LED als Schlüssel zu einem besseren Teint. Ist da wirklich was dran? Beim Hautarzt Dr. haben wir Liv Kraemer in Zürich gefragt.
Kourtney Kardashian trägt LEDs – auch auf Instagram.
Ähnlich wie Pflanzen Sonnenlicht in Energie umwandeln, können bestimmte Wellenlängen des Lichts im menschlichen Gewebe eine biostimulierende Wirkung haben. Auf dieser Grundlage entwickelte die NASA die LED-Therapie. Ursprünglich um die Wundheilung bei verletzten Astronauten im Ernstfall zu beschleunigen. Inzwischen nutzt auch die (medizinische) Kosmetikindustrie die antibakterielle, entzündungshemmende und kollagenstimulierende Wirkung von LEDs für eigene Zwecke. Wir haben Dr. Liv Kraemer gefragt.
Style: Können wir uns LED als Wirkstoff vorstellen? Dr. Liv Kraemer: Absolut. Die Arbeit der NASA hat gezeigt, dass LEDs (Light Emitting Diodes) großes Potenzial für die Medizin haben. Allerdings muss zwischen Medizin- und Heimgeräten unterschieden werden. Es gibt tatsächlich LED-Geräte in der medizinischen Kosmetik, die in Studien belegen konnten, dass man der Haut mit einer bestimmten Energiedichte und einer bestimmten Wellenlänge etwas Gutes tun kann.
Rot, Blau, Infrarot – welches Licht kann was? Rotes, fast infrarotes Licht wirkt entzündungshemmend und regt deutlich die Neubildung von Kollagen an, wodurch das Hautbild verbessert wird. Blaues Licht hingegen hilft, die Bakterien zu reduzieren, die für die Akne-Entzündung verantwortlich sind. Es sorgt auch auf natürliche Weise dafür, dass die Rötung der Akneherde minimiert und der Heilungsprozess beschleunigt wird. Das Ergebnis ist ein sauberer Teint.
Dr. Liv Kraemer ist Dermatologin und YouTuberin und kennt alle unsere Beautyfragen.
Ist die LED-Therapie völlig ungefährlich? Ja und nein. Wenn Sie es richtig, in der richtigen Dosis und mit der richtigen Ausrüstung anwenden, dann ja. Allerdings wurden bereits Heimgeräte vom Markt genommen, die bei unsachgemäßer Verwendung – zum Beispiel nicht geschlossene Augen – den Nutzern Probleme bereiteten. Die Geräte sind mittlerweile ziemlich sicher, einige sogar von der FDA zugelassen. Für einen Arzt oder eine ausgebildete Kosmetikerin ist die Therapie mit roten oder blauen LEDs oder eine Kombinationsanwendung völlig ungefährlich und sehr hilfreich zur unterstützenden Aknebehandlung oder im Anti-Aging-Bereich. Die Heimgeräte sind als Ergänzung zu sehen, um Behandlungen zu Hause fortzusetzen.
Wann und wie setzen wir Licht am besten ein? Aufgrund der Sicherheitsstandards sind Heimgeräte meist sehr schwach und daher weniger effektiv. Sie müssten sie sehr regelmäßig und länger anwenden, um Ergebnisse zu erzielen, was für viele Anwender aus Zeitgründen oft nicht möglich ist. Übrigens: Magie existiert nicht. LED allein wird Akne und Hautunreinheiten nicht auf wundersame Weise verschwinden lassen. Sie leisten nur einen guten Zusatzbeitrag – egal ob zu Hause oder in der Profi-Kabine.
Das flexible LED-Panel „Celluma Pro“ ist für alle drei Wellenlängen FDA-zertifiziert. Weitere Informationen zum Gerät finden Sie unter celluma-led-therapy.ch.